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Am 1. Juni waren die beiden großen Kids mal wieder auf einem Turnier. Dieses Mal war es outdoor. Dabei konnten alle Zuschauer*innen im Auto sitzen bleiben und die Moderation lief auf einer bestimmten Frequenz, sodass wir über das Autoradio zuhören konnten.

Sonst gab es erstmal nicht viele besondere Vorkommnisse. Ich habe Fohlen, Lämmer und Zicklein besucht, die Helligkeit genossen und bin so richtig im Sommer angekommen.

Ich war auf dem Geburtstag der Uroma und habe dort isländische Pfannkuchen gegessen. Sie sind sehr dünn, werden mit Zucker bestreut und dann gerollt.

Wir haben final das Stadium erreicht, in dem es gar nicht mehr dunkel wird und man keine Sonnenuntergänge mehr sehen kann. Das Bild habe ich um 1 Uhr nachts aufgenommen.

Dann sind wir mal wieder nach Vík gefahren. Ich habe einen Ausflug zur Halbinsel Dýrhólaey gemacht. Sie ist bekannt, weil dort viele Vögel leben, unter anderem auch Papageientaucher. Die wollten sich leider nicht so richtig blicken lassen, aber ich habe trotzdem versucht, sie zu fotografieren. Auf dem Rückweg habe ich noch kurz bei einer Höhle gehalten. Der Anstieg war steiler als er aussah, aber irgendwie habe ich es heile hoch und wieder runter geschafft.

Ich habe in Vorbereitung auf den Besuch meiner Eltern einmal alle meine Sachen durchgeschaut und schon mal einiges „aussortiert“, um es meinen Eltern vorab mit nach Hause zu geben.

Am Wochenende bin ich mit dem anderen Aupair ins Wandergebiet von Reykjadalur gefahren. Dort wollten wir in einem Fluss baden, der warmes Wasser hat. Ich hatte mich im Vorhinein auf Google Maps über den Fußweg, den wir zurücklegen mussten, informiert - und wurde leider etwas verarscht. Was sich wie ein größtenteils flacher Spaziergang las, war eine Wanderung über zwei Berge. Im Fluss war es dann aber sehr angenehm, auch wenn man ein bisschen hin und her rutschen musste, bis man trotz der Steine bequem saß. Die Umkleiden waren auch nur Holzwände, die wie ein Kreuz aufgestellt sind, aber das reicht schon. Auf dem Weg konnte man noch mehr kochende Quellen, aus dem Boden aufsteigenden Dampf und kochenden Schlamm sehen.

Auf der Rückfahrt haben wir dann noch einen Stopp am Urriðafoss gemacht. Und über die schlechteste Straße, die ich bisher in Island gefunden habe, haben wir uns dann auch noch den Ægissíðufoss angeschaut. Dort am Ufer gab es auch nochmal sehr hübsche Lupinen.

Dann gab es wieder viel Bauernhofleben mit Tiere Kuscheln, Kinder Bespaßen, Haushalt Machen und schönen Aussichten. Die Kinder waren einige Wochen in der Ferienbetreuung der Grundschule; dort habe ich sie dann manchmal um 12 Uhr abgeholt und den Nachmittag mit mindestens 3 Kindern (regelmäßig auch mit mehr, wenn irgendwelche Freund*innen da waren) verbracht. Außerdem ist die Schwester meiner Gastmutter mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern aus Schweden gekommen. Sie haben bei den Großeltern im Haus geschlafen, aber alle Kinder habe einfach überall miteinander gespielt.

Und dann sind auch schon meine Eltern angekommen. Sie sind vom Flughafen direkt erstmal zu mir gekommen. Sie haben Geschenke und noch ein paar Klamotten für mich ausgepackt, und ich habe in Gegenzug den Koffer mit dem Kram, den ich nicht mehr brauche, wieder vollgemacht.

Am nächsten Tag konnten sie dann meine Gastfamilie nochmal richtig kennen lernen und auch ihre Geschenke überreichen. Dann sind wir alle gemeinsam zu den Ziegen in den Stall gegangen und konnten nochmal die Zicklein streicheln. Dann habe ich ihnen unseren "Hauswasserfall", den Árbæjarfoss, gezeigt. Dann sind wir zum Skógafoss gefahren und haben dort in einem Restaurant Abendbrot gegessen. Auf der Rückfahrt habe ich mich dann auch mal etwas mit dem Mietwagen bekannt gemacht. Das war ein Schaltwagen und ich hatte seit der Fahrschule nur noch Automatik-Autos gefahren.

Am Montag habe ich nochmal normal gearbeitet und meine Eltern sind alleine in Richtung des Golden Circle aufgebrochen. Am Nachmittag war es dann Zeit, die Ziegen auf ihre Sommerweide zu fahren. Dafür sind wir alle (sogar beide Großelternpaaren waren dabei) zu einem verwandten Bauern gefahren. Dort haben wir die Ziegen von unserem Anhänger in einen anderen umgeladen, der hoch genug ist, um vom Trecker durch den Fluss gefahren zu werden. Die Sommerweide der Ziegen ist nämlich eine kleine Insel in einem Fluss. Danach waren wir noch mit allen im Restaurant, wo dann auch meine Eltern zu uns gestoßen sind.

Am Dienstag (17. Juni) war Nationalfeiertag in Island und ich hatte frei. Ich bin mit meinen Eltern nach Sólheimar gefahren. Das ist ein Ort, in dem Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen  leben und arbeiten. Es gibt Flächen zum Gemüseanbau, ein Café, einen kleinen Laden, in dem Handwerksprodukte verkauft werden und sogar eine eigene Kirche. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch einen Stopp am Kerið gemacht.

Am Mittwoch sind wird dann in Richtung Osten aufgebrochen. Dabei war unser erster Stopp bei den Großeltern in Vík. Wir wurden da sehr nett mit Pfannkuchen empfangen und sind dann zu einer kleinen Tour durch Vík aufgebrochen. Als erstes hat die Oma uns den See Heiðarvatn gezeigt. Dann sind wir auch nach Dýrhólaey gefahren und haben einige Papageientaucher sogar sehr aus der Nähe gesehen. Anschließend sind wir weiter zum Strand Reynisfjara und abschließend noch mal auf den Berg zur Kirche. Das Wetter war leider die ganze Zeit etwas regnerisch verhangen, aber letztendlich hatten wir doch Glück und sind nicht nass geworden. Wir sind dann weitergefahren in Richtung des Skaftafell, wo ich mit Papa eine kleine Wanderung zum Svartifoss gemacht habe. Anschließend waren wir noch in der Jökulsárlón. Das ist eine Gletscherlagune, wo man richtig sieht, wie die Eisbrocken abbrechen und dann an den Strand getrieben werden. Unser Tagesziel war Höfn, wo wir dann eine Nacht geschlafen haben.

Am nächsten Tag sind wir weiter in Richtung Osten gefahren. Direkt morgens haben wir einen Zwischenstopp an einem schönen Aussichtspunkt gemacht. Dann sind wir von der Ringstraße abgefahren und 20 km über eine Schotterstraße serpentinenmäßig hoch- und runtergefahren. Das war sehr fordernd für mich als Fahrerin. Dann haben wir Mittagspause in Egilsstaðir an einer Tankstelle gemacht. Von dort aus haben wir noch den Abstecher nach Seydísfjörður gemacht. Dort besichtigten wir die Bláa Kirkja, die Blaue Kirche, zu der ein als Regenbogen gestalteter Weg führt. Und dann wollte auch Papa mal wieder fahren, denn langsam wurde er neidisch auf die vielen Serpentinen. Auf dem Weg nach Bakkafjörður haben wir noch an diesen auffälligen Steinen angehalten, die Mama an die Nanas erinnerten. In der Nacht haben wir in einer alten Schule geschlafen. Abends haben wir noch einen Spaziergang durch den Ort gemacht.

Am nächsten Tag sind wir dann nicht zurück zur Ringstraße, sondern haben und für den Arctic Coast Way entschieden. Auf dem Weg nach Akureyri haben wir dann den Arctic Henge besucht, der ein wenig an Stonehenge erinnert. Dann sind wir in unserer Ferienwohnung in Akureyri angekommen und sind erstmal eingezogen. Abends habe ich mit Papa dann noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt gemacht.

Am nächsten Tag war Mittsommer. Da gibt es in Island keine besonderen Traditionen, aber wir sind Whale Watching gefahren. Das Wetter war richtig gut, aber die Wale waren leider relativ träge. Wir haben nur einmal eine Schwanzflosse gesehen, und sonst konnten wir das Auf- und Abtauchen beobachten. Wir sind dann noch ein bisschen weitergefahren und haben ein paar kleine Dörfer und den Mígandifoss gesehen.

Am nächsten Tag haben wir einen längeren Ausflug gemacht. Unser erster Stopp war der Goðdafoss. Von da aus sind wir weiter an den See Mývatn, den Mückensee, gefahren. Von da aus sind wir zu den Schwefelfeldern Hverir gefahren. Bisher hatte mir der Schwefel noch nichts ausgemacht, aber dort habe ich es wirklich nicht so lange ausgehalten. Die vielen verschiedenen Farben waren dennoch sehr beeindruckend. Anschließend sind wir dann noch zum Dettifoss und zum Selfoss. Der letzte Stopp des Tages war dann ein Wasserfall ganz in der Nähe von Akureyri, das Wasser dort ist lau warm, und wäre ich nicht schon so müde von dem ganzen Tag gewesen, hätte ich mich da auch gerne ins Wasser begeben.

Wir sind dann weiter in Richtung Hvammstangi gefahren, wo wir unsere nächste Unterkunft hatten. Unser erster Stopp war ein Museum über die typischen isländischen Torfhäuser und eine Kirche mit Friedhof. Auf dem Weg haben wir einen Abstecher zu einem Schwimmbad gemacht. Es gab zwei Naturbecken mit natürlichem warmem Wasser direkt am Meer. Der Ort Hvammstangi ist für die vielen Robben, die dort in der Gegend leben sollen, bekannt. Wir haben aber leider keine gesehen. Wir sind da etwas durch den Ort gelaufen. Und ich habe eine Runde Schach gegen Papa verloren. Und trotzdem hatte ich eindeutig mehr Spaß an der Partie.

Am folgenden Tag sind wir dann weiter nach Grundafrörður gefahren. Auf dem Weg dahin haben wir beim Wasserfall Glanni und der dortigen Umgebung Halt gemacht und sind mal wieder ein bisschen durch die Natur gelaufen. In Borganes waren wir noch in einem Museum zur Besiedelung Islands und der Egils Saga, eine der vielen isländischen Sagas. Am Abend habe ich dann noch mit meinen Eltern gespielt. In der Unterkunft gab es aber vor allem Kinderspiele. Es war trotzdem sehr lustig.

Den nächsten Tag haben wir dann eine Rundtour über die Reykjanes Peninsula gemacht. Begonnen haben wir am goldenen Strand. Einer der wenigen nicht schwarzen Strände in Island. Unser nächster Halt war der Leuchtturm Öndverdarnesviti. Dann haben wir in einem sehr netten Café an der Küste etwas gegessen. Wir haben noch ein paar andere eindrucksvolle Orte an der Küste besucht. Zum Abschluss des Tages sind wir dann noch auf einen Berg gefahren und dann in die Singhöhle Sönghellir gekraxelt. Von unserer Unterkunft aus konnten man den Kírkjufell sehen, einen der am meisten fotografierten Berge in Island. Am Abend bin ich dann nochmal dahin gelaufen und wurde dabei von Vögeln attackiert.

Unsere Reise war dann auch schon fast zu Ende. Wir sind nach Reykjavík gefahren. Auf dem Weg waren wir noch bei einem Leuchtturm in Akranes und sind dann nicht durch den Tunnel gefahren, sondern haben den Weg und den Fjord genommen. Unsere Ferienwohnung war Mitten in Downtown Reykjavík. Wir sind dann als erstes Hoch auf den Kirchturm und auch in die Hallgrímskírkja rein. Dann sind wir durch die Straßen geschlendert und haben uns etwas zu essen gekauft.

Am nächsten Tag habe ich dann noch einige Souvenirs gekauft. Wir sind zum Konzerthaus gelaufen. Und mit Papa bin ich noch ein bisschen mehr durch Reykjavík gelaufen und haben noch zwei Kirchen und das Rathaus gesehen. Dabei bin ich ganz zufällig auch an gefühlt schicksten Leichenwagen vorbeigelaufen. Meine Eltern haben mich dann noch wieder nach Hella zu meiner Gastfamilie zurückgebracht. Wir haben die letzten Sachen noch zusammengepackt. Ich habe unsere übrigen Lebensmittel von der Reise bei uns verräumt. Dann bin ich nochmal mit meinen Eltern zu der Kirche hier bei uns, zur Árbæjarkirkja. Dann haben wir uns voneinander verabschiedet und meine Eltern sind zum Flughafen aufgebrochen.

Es war gut, dass ich dann noch ein Wochenende hatte, um das alles zu verarbeiten und mich noch vom Urlaub zu erholen.

In der nächsten Woche habe ich dann wieder ganz normal gearbeitet. Der Kleinste war zwar auch kurz verwirrt, dass ich jetzt wieder da war. Hat aber nicht lange gebraucht, bis er wieder warm mit mir wurde. Die Schwester meiner Gastmutter mit ihren Kindern war tatsächlich immer noch da. Und dann war es auch schon Juli.

Am ersten Mai hatten die Kinder wieder eine Show. Aus dem Reitverband haben die ganzen verschiedenen Reitgruppen gezeigt, was sie im Unterricht gelernt haben. Da sind die beiden großen jeweils in ihren Reitgruppen aufgetreten. Der kleinste durfte auch mitmachen. Er durfte reiten und wurde von seiner Mutter, und seinen beiden Geschwistern geführt. Ich habe erst als so genannter Turnier Trottel den Kinder geholfen ihre Pferde fertig zu machen. Ab der Pause habe ich den Kleinen erst im Kinderwagen schlafen gelegt und dann seinen Schlaf bewacht. Er war dann pünktlich zur Siegerehrung wieder wach. Weil der Kleine ja auch mitgewirkt hat, wurde ich dann noch etwas unvorbereitet mit ihm auf dem Arm hinterher geschickt. Und so stand ich plötzlich in der Mitte der Reithalle mit 120 Kindern, die für ihre Leistung gefeiert wurden.

Abends bin ich dann mit den beiden großen Kindern noch das erste Mal im Schafstall gewesen. Die Lämmersaison hatte begonnen. Die beiden haben mir dann alles gezeigt und verschiedene Lämmer gestreichelt. Ich glaube aber, dass gerade die Schafmütter das nicht lustig fanden. Viele haben sich versucht vor ihre Kinder zu stellen. Und haben währenddessen drohend mit ihren Huf auf den Boden gehauen.

Am folgenden Wochenendende bin ich mit einer anderen AuPair und ihrem Freund, der gerade zu Besuch war auf die Westmännerinseln gefahren. Dort fand zeitgleich ein Trail-Lauf statt. Es war also deutlich mehr los, als vor einem halben Jahr, als ich das letzte mal da war. Wir sind zur Küste gelaufen um zu schauen, ob wir Papageientaucher sehen können. Wir haben leider keine entdeckt, aber die Küste war trotzdem sehr schön. Anschließend sind wir noch zu einem alten Flugzeugwrack am Strand gewandert. Der Weg ist pro Richtung ca. 3,5km lang. An dem Tag bin ich insgesamt also sehr viel gelaufen und habe mich am nächsten Tag einfach nur noch ausgeruht. Außerdem hatte ich mich vergessen einzucremen und habe mir so einen ordentlichen Sonnenbrand geholt.

Die nächsten Tage kam die Schwester der Oma aus den Niederlanden zu besuch. Sie hat Niederländisch gesprochen und die Kinder isländisch, aber irgendwie haben sie sich einigermaßen verstanden. Außerdem ist der Frühling weiter eingezogen. Die Bäume haben neue Blätter bekommen und die Wiesen wurden langsam grün. An einem Tag habe ich dann nochmal einen Spaziergang in Selfoss mit einer AuPair, die jetzt in den Norden gezogen ist, gemacht.

Während in Deutschland schöne Frühlingstage waren, hatten wir in Island in vergleich eine richtige Hitzewelle. Wir hatte über eine Woche mit Temperaturen um die 20°C. Gefühlt war das sehr, sehr warm. Ich habe es bereut keine kurze oder wenigstens eine luftige Hose dabei zu haben. Auch dünnere Schuhe habe ich vermisst. Gefühlt bin ich fast geschmolzen bei diesen unglaublichen Temperaturen ;). Außerdem hat die Eurovision-Woche begonnen. In Island schauen 97% der Bevölkerung den ESC und gerade auch für die Kinder ist es ein riesen Happening. Vor dem ersten Halbfinale habe ich dann noch einen Spaziergang gemacht, um das schöne Wetter zu genießen. Dabei habe ich kurz geholfen, Schafe, die außerhalb ihrer Weide waren, wieder ich ihre Weide zu treiben. Dann gab es Eurovision-Party und das Island in Finale gekommen ist, war der krönenden Abschluss des Tages.

Freitag haben wir dann nach der Schule den Kindergebrutstag des Großen gefeiert. Wir haben ihn und alle seine Freundinnen und Freunde von der Schule abgeholt und sind dann auf einen Spielplatz in Hella gegangen. Dort konnten die Kinder frei miteinander Spielen. Es gab Hotdogs vom Grill und einen Geburtstagskuchen. Die Kinder habe sich im großen und ganzen gut verstanden, auch wenn es immer wieder kleinere Streitigkeiten gab. Zum Abschluss durften sie dann auch noch mit den Füßen in den Fluss, es war schließlich immer noch sehr warm und ich bin in meiner langen Jeans und meinen gefütterten Schuhen ein bisschen eingegangen. Außerdem wurden immer wieder verschiedene Eurovisionlieder gegrölt und es wurde debattiert wer wohl gewinnen würde und welches Lied besser/schlechter als ein anders sei. Als wir wieder zurück waren, konnten wir noch nicht in unser Haus, weil dort noch geputzt wurde. Denn am nächsten Tag stand dann die Feier mit den Verwandten an. Ich habe dann noch meine Gastvater geholfen Essen für den nächsten Tag vorzubereiten und dabei neune Gerichte kennengelernt. Gefeiert wurde dann wie bei den beiden anderen Kindern mit einem großen Kuchenbuffet.

Abends war dann das Eurovision Finale. Wir saßen gemeinsam mit den Großeltern vor dem Fernseher. Der kleinste ist nach dem isländischen Auftritt (weit am Anfang) ins Bett gegangen. Die Oma hatte Nudeln und Fleischbällchen in einer Erdnusssoße gemacht, ein absolutes Lieblingsessen der Familie. Wir haben uns dann das ganze Spektakel angeschaut und es wurde viel gelacht, gesungen und getanzt. Gerade die Kinder haben mit verkleiden und allem drum und dran mitgemacht. Die Punktevergabe war dann aber für die beiden großen schon etwas schwieriger auszuhalten. Island hat nämlich keinen einzigen Punkt von keiner einzigen Jury erhalten. Aber immerhin gab es 33 Punkte vom Publikum und so wurde Island schlussendlich Vorletzter. Zum Abschluss dieses sehr ereignisreichen Tages gab es dann noch einen sehr schönen Sonnenuntergang. Ich hatte vorher nicht wirklich einen Bezug zu Eurovision, aber in diesem Jahr hat es mir richtig gut gefallen. Dadurch, dass die Schweiz Gastgeber war hat sich das alles für mich wie die Symbiose der Kulturen, in denen ich gerade lebe, angefühlt.

Am Sonntag bin ich dann mal wieder mit der Familie nach Vík gefahren. Dort habe ich mich mit einem anderen AuPair getroffen. Wir sind ein bisschen am Strand spazieren gegangen und haben uns einfach ausgetauscht. Bei uns war das Wetter immer noch ganz fantastisch, aber in Vík hing Nebel. Vík liegt zwischen zwei Bergen zwischen denen sich der Nebel ausgebreitet hatte. Sobald man über den Berg kam hatte man wieder schönsten Sonnenschein. Abends bin ich dann noch mal in den Schafstall gegangen. Das eine Lamm war sogar sehr zutraulich, obwohl die in der Regel sehr ängstlich sind.

So war die Stimmung um 23 Uhr. Einfach richtig schön, dass es schon so lange hell war.

In der folgenden Arbeitswoche habe ich viel Zeit mit dem Kleinen draußen verbracht.

Sonst konnte man zusehen wie der Sommer in der Natur ankommt. Man sieht immer mehr Blüten und außerdem hat die Fohlen-Saison begonnen. Auch die Lupinen haben angefangen zu blühen. Und die Helligkeit hat auch schon wieder neue Dimensionen angenommen. Das 3. Bild ist um 2 Uhr Nachts entstanden.

Ich bin mit dem Fahrrad zum Wasserfall gefahren. Mein Gastvater hat auch sein Fahrrad wieder fit gemacht. Der Große hatte zu seinem Geburtstag ein neues Fahrrad bekommen und die beiden Kids sind darauf hin dem Fahrradfieber verfallen. Der Fahrradsattel meines Gastvater ist leider so unbequem, dass ich die fahrt nicht genießen konnte. Am Wasserfall war es aber schön.

Am 30. Mai haben hier dann die Sommerferien angefangen. Die beiden Großen haben jetzt 3 Monate Schulfrei. Ich habe also oft mehr Kinder als sonst zu hüten. Die beiden haben oft Spielbesuch oder gehen zu ihren Freundinnen und Freunden. Es gibt aber auch verschiedenen Ferienbetreuungsangebote an denen sie Teilnehmen und dann mal mehr mal weniger zu Hause sind. Solange der Kleinste noch im Kindergarten war (die Ferien da haben erst ca. 6 Wochen später angefangen), war mein Arbeitstag dann häufig von 11 oder 12 Uhr bis 17 oder 18 Uhr. Wobei ich den Kleinsten weiterhin um 14 Uhr aus dem Kindergarten abgeholt habe. Der Unterschied war halt, das ich auch vorher nicht mehr wirklich meine Ruhe hatte um mich um den Haushalt zu kümmern. Ich habe auch mit den beiden Großen und ihren Freund*innen mehr gespielt. Zum Beispiel bin ich oft mit ihnen aufs Trampolin gegangen oder spiel Verstecken oder Fangen oder was ihnen sonst so einfällt.

Am 31. Mai sind wir dann wieder nach Vík gefahren. Dort war ein Lauf organisiert, an dem mein Gastvater teilgenommen hatte. Der Große und ich sind auch mitgefahren. Ich war in dem Glauben, dass wir vor allem zum anfeuern da waren. Als mich die Oma also fragte ob ich mit zum "skemtun skokki" komme, dachte ich, dass das anfeuern heißt und habe ganz enthusiastisch ja gesagt. Naja, damit kommen wir zum meinem bisher folgenschwersten Missverständnis. Wir sind also los zur Turnhalle, wo es die Startnummern, etwas Verpflegung und so etwas gab. Und als mir dann auch eine Starnummer in die Hand gedrückt wurde, schwante mir so langsam, dass ich vielleicht nicht nur zum anfeuern da war. Ich habe mir dann noch eine Kappe gekauft, schließlich habe ich keine aus Deutschland mitgebracht und bekomme doch mehr Sonne ab, als ich erwartet hatte. Dann haben wir uns als Unterstützung für diejenigen, die beim 10km oder 21 km Lauf gestartet sind, mit zum Start begeben und von dort aus angefeuert. Dann konnten wir denn Lauf erst so und dann über eine LED Wand mitverfolgen. Der Weg ging über den Strand, den Berg hoch, nach vorne Richtung Meer und dann wieder zurück ins Tal für die 10km und noch einen zweiten Berg hoch für die 21 km. Eine halbe Stunde später stand ich dann an des Starlinie des 3 km Spaßlauf. Zusammen mit dem großen und der Oma. Und ich habe gemerkt, dass ich wirklich die mit Abstand unvorbereitetste Person zwischen den Kindern, Eltern und Großeltern war. Nicht nur hatte ich ein Jeans an, nein ich war auch in meinen "guten" Schuhen da. In Deutschland trage ich die im Winter, wenn es nicht geschneit hat. Sie sind mit Fake Fell gefüttert und außen aus Leder. Also die besten Voraussetzungen um 3 km am Strand zu Laufen. Naja, da war es halt schon zu spät. Wir sind dann also losgelaufen und mein einziges Ziel war es, nicht nach der Oma ins Ziel zu kommen. Das habe ich auch geschafft. Leider sind mir die Kinder so davon gezogen, dass ich dann mehr oder weniger alleine Laufen musste. Völlig unterschätz habe ich aber, was das mit einem macht, wenn da auch nur 2 Hanseln stehen um einen anzufeuern. Ich war nur so unsicher, bei dem ganzen, dass ich dann nicht durchs Zeil gelaufen bin, sondern 10 Meter vorher schon zur Seite bin. Doch dann konnte ich nochmal meinen ganzen Mut zusammen nehmen und habe mich doch noch getraut, im Zielbereich nach einer Goodiebag zu fragen, die mir auf Grund dessen erst entgangen war. Danach habe ich mich noch kostenlos ein bisschen durchfuttern können. Und wir haben die Läufer der beiden anderen Läufe im Ziel begrüßt. Danach sind wir dann zurück gefahren und waren alle ordentlich K.O.

So habe ich also den sehr schönen und ereignisreichen Mai beendet. Das schreiben hat jetzt ach schon wieder so lange gedauert, dass ich bestimmt ganz viele Details schon wieder vergessen habe. Der Juni ging auf jeden Fall nicht weniger aufregend weiter.

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Im Februar ist richtig viel passiert. Deshalb komme ich erst jetzt dazu euch an all dem Teilhaben zu lassen.

Der Monat ging mit richtig schlechtem Wetter los. wir hatten rote Unwetterwarnung. Aufgrund des starken Windes fiel mein isländisch Kurs aus und die Kinder hatten einen Tag Schulfrei. Als ich abends nochmal in den Stall gehen wollte, musste ich richtig kämpfen um die paar Meter von Haus zum Stall zu schaffen. Im Stall haben vom Wind die Wände gewackelt und die Geräusche auf dem Video kommen auch alle vom Wind.

Dann hat der kleine im Kindergarten angefangen. Er hatte nur eine Woche Eingewöhnung und war recht schnell die ganze Zeit im Kindergarten. Ich arbeite jetzt meistens von 12-18 Uhr. Manchmal starte ich früher manchmal später. Ich beginnen dann damit aufzuräumen und den Haushalt zu machen. Um 14 Uhr hole ich den keinen dann aus dem Kindergarten ab. Wenn wir dann wieder zu Hause sind, essen wir meistens erstmal Obst und spielen dann.

Es war einige Wochen wieder etwas wärmer der Schnee ist geschmolzen und so sahen meine Spaziergänge dann aus.

Dann kamen am 18. abends meine Briefwahlunterlagen aus Deutschland bekommen. Der amtliche Kurier der deutschen Botschaft ging nur leider schon am 17. um 10 Uhr morgens. Ich habe dann meine Wahl gemacht und den Brief zu Priority-Versand angemeldet. Am nächsten morgen hat mein Gastvater den Brief dann mit nach Selfoss zum Postamt mitgenommen und dort abgegeben. Er kam leider erst am 28. in Bornheim an.

Am Samstag habe ich mich mit einem anderen Aupair getroffen. Wir sind als erstes nach Geysir gefahren. In Island heißt die ganze Gegend Geysir. Der erste regelmäßig ausbrechende Geysir war dort und hat so international den eruptierenden, heißen Quellen ihren Namen gegeben.

Anschließend sind wir weiter zum Gullfoss, der übersetzt "goldener Wasserfall" heißt, gefahren.

Dann sind wir noch weiter zum Brúafoss gefahren. Dort sind wir dann noch eine ganze Weile den Fluss hinab gelaufen, auf dem Weg haben wir noch weitere Wasserfälle gefunden und auch sonst war es sehr schön.

Anschließend haben wir uns noch ein Eis gekauft. Dafür sind wir auf einen Bauernhof gefahren, wo man vom Verkaufsraum direkt in den Kuhstall schauen konnte.

Als letztes haben wir dann noch am Krater Kerið angehalten. Unten im Krater steht Wasser, das war noch gefroren.

Als ich wieder zu Hause war habe ich dann angefangen mich für das þorrablót fertig zu machen. Das þorrablót ist ein Fest um Thor zu ehren mitten im Winter. Man besinnt sich darauf wie hart es früher war durch den Winter zu kommen. Jedes Jahr wird ein Komitee nominiert, dass diese Fest vorbereiten muss. Traditionell geht man in seinem Wohnort zum þorrablót. Man kauft im vorhinein eine Karte. Bei uns war die Veranstaltung in der Turnhalle. Zur Ankunft wurde einem ein Stück Hákarl (fermentierter Hai) und ein Schnaps angeboten. Dann haben alle ihre Tische gesucht, die waren alle nach den bekanntesten Pferden der Höfe in der Umgebung benannt. wir saßen am Tisch, der nach einen Pferd von unserem Hof benannt war. Weil beide meiner Gasteltern im Vorbereitungskomitee waren, saß ich mit der Stallmitarbeiterin ihrem Freund und einer weiteren Freundin von ihr an einem Tisch. Zur Eröffnung hatte das Komitee einen aktuellen isländischen Radio-Hit umgeschrieben und dazu ein Musikvideo gedreht, im dem alle Mitglieder des Komitees auf Steckenpferden reiten. Danach gab es erstmal etwas zu essen. Auch dabei wollen sich die Isländer auf ihre Wurzel besinnen uns essen das, was auch früher zu dieser Zeit im Jahr noch essbar war. Es gibt verschiedenen Varianten von fermentiertem, getrocknetem, geräuchertem und gesalzenem Fleisch. Dabei wird das gegessen, was man so auf der Insel hatte vom Schafskopf über Hammelhoden bis hin zu Fisch. An vegetarischen Optionen hatte ich Kartoffeln in weißer Soße, Steckrübenpüree ein süßes Roggenbrot (rúgbrauð) und eine Art herzhafter Pfannkuchen (Flatbrauð). Es gab auch noch ein paar untraditionelle Sachen wie gebratenes Gemüse und ein Nudelgericht. Ich wurde also gut satt. Als nächstes wurden kleine Sketche gezeigt. Das Komitee hat zu Ereignissen, Personen und allem, was sonst so im letzten Jahr in der Gegend passiert ist Sketche gemacht und diese zu einem langen Video zusammen geschnitten. Sprachlich habe ich ungefähr 30% verstanden, aber weil ich fast alle der Sketche auf insider bezogen, habe ich trotzdem nur die Sketche verstanden, die mir erklärt wurden. Nach einer kurzen Pause und einer zweiten Runde Sketche kam dann die Live-Band und die Tanzfläche wurde eröffnet. Zu den ersten Liedern wurde vor allem Paartanz getanzt. Dan gab es ein paar Runden von Polonäse und Kreistänzen. Das ganze gipfelte dann darin, dass es einen Kreis aus den Frauen gebildet wurde und einer aus den Männern, die sich dann in unterschiedlichen Richtung zueinander gedreht haben und so zufällig Tanzpaare zustande kamen. Da wollte ich mich dann schnell wieder auf meinen Sitzplatz verkrümeln. Doch nach einigen Runden kam der Freund der Stallmitarbeiterin und hat mich ganz unvermittelt irgendeiner Isländerin in die Hand gedrückt. Aus der Sache kam ich dann also nicht mehr raus und musste eine runde mittanzen ohne den Tanz zu können. Den Rest des Abends habe ich dann immer gewechselt zwischen sitzen und zuschauen und mich auch auf die Tanzfläche trauen. Dabei wurde den ganzen Abend lang immer wieder dieser Paartanz getanzt. Ich habe dann noch eine Runde mit dem Freund der Stallmitarbeiterin getanzt, das war dann auch etwas besser, weil er mir ein bisschen gesagt hat, was ich machen soll. Dann hat die Band eine Pause gemacht in der sich dann vermehrt unterhalten wurde. Ich habe ein bisschen den Freundeskreis kennengelernt. Aber die meisten Isländer waren zu dem Zeitpunkt schon gut betrunken und statt mich einfach beobachten zu lassen, haben einige dann versucht mich auf englisch anzusprechen. Im zweiten Teil hat die Band dann statt nur isländischer Volkslieder auch hin und wieder einen englischen Hit gespielt. Da hatte ich dann mehr Spaß, denn man kann Musik und Tanzen mehr genießen, wenn man die Lieder kenn oder sie immerhin versteht. Für 3 Uhr war dann das letzte Lied angekündigt und nach 2 Zugaben haben wir uns dann gegen 3:15 auch auf den Heimweg gemacht. Als ich wieder zu Hause war, war ich überwältigt von dem ganzen eindrücken und bin einfach ins Bett gefallen.

Die Woche verlief dann wieder ganz gewöhnlich.

Am nächsten Wochenende habe ich mit einem anderen Aupair (mit ihr bin ich gemeinsam aus Frankfurt nach Island geflogen) einen Roadtrip nach Höfn gemacht. Das war ihr letztes Wochenende, bevor sie wieder zurück nach Deutschland geflogen ist. Ich habe sie also bei sich abgeholt. Ich habe von ihr noch ein paar Klamotten bekommen, die nicht mehr in den Koffer gepasst haben. Sie hat auch auf einem Bauernhof gelebt und wir haben dann gemeinsam eine Abschiedsrunde bei allen Tieren und Menschen vorbei gedreht. Im Kuhstall habe wir noch kurz ihren Gast-Opa getroffen, der kann kein Englisch, aber mein Isländisch hat gereicht um kurz Smalltalk mit ihm zu führen. Ich war selber schon ganz emotional nur bei dem Gedanken Abschied von meiner Gastfamilie nehmen zu müssen. Wir haben dann alle ihr Sachen ins Auto geladen und sind losgehfahren. Wir haben noch ein Stopp in Vík eingelegt (der länger wurde als geplant) um zu Abend zu essen. Und dann sind wir noch ca. 3 Stunden durch die Dunkelheit gefahren zu unserer Unterkunft etwas vor Höfn. Die Fahrt war zwar lang aber größtenteils ging es echt gut, auch wenn es dunkel war und ich in der Region von Island noch nie war. Doch dann wurden wir von Schneefall überrascht. Circa eine halbe Stunde lang, konnte ich nie viel weiter als bis zum nächsten Pfosten am Straßenrand sehen und musste dementsprechend langsam und vorsichtig fahren. Als das vorbei war kamen wir dann in den Teil, wo es viele einspurige Brücken gibt, doch zum Glück war kaum jemand außer uns unterwegs. Als wir ankamen, war ich froh, dass ich es für heute geschafft hatte und mein Bein/Fuß war es auch. Aber ich war froh, das ich es so gut geschafft hatte da hatte ich vorher nämlich schon echt Respekt vor.

Am nächsten Morgen sind wir dann weiter nach Höfn gefahren, haben uns den Ort angeschaut und sind noch weiter bis zu einem Wikinger-Dorf. Dann sind wir ins Hostle in Höfn eingecheckt und sind früh Schlafen gegangen, denn wir wollten die Rückfahrt nutzen um uns noch die vielen Dinge, die es entlang der Route gibt anzusehen.

Am nächsten Morgen sind wir dann noch vor Sonnenaufgang losgefahren und haben uns zu unserem ersten Stopp dem Diamond Beach aufgemacht. Neben klaren Eisbrocken uns schwarzem Sand haben wir sogar zwei Robben gesichtet. Als nächstes sind wir zum Skaftafelljökull gefahren, wo man sehr nah an den Fuß des Gletschers laufen kann. Unser nächster Stopp war der Canyon Fjaðrárgljúfur, dort hat uns dann ein erster Hagelschauer erwischt. Dann haben wir noch kurz beim Lavafeld Eldhraun angehalten und sind dann weiter nach Skóga gefahren. Weil sie da in der Nähe gewohnt hat, hat sie mir ein bisschen den Wald dort und auch den Kvernufoss gezeigt. Weil es so windig war, sind wir am Wasserfall beide richtig nass geworden. Wir haben uns dann in einem Café eine Kleinigkeit zu essen geholt. Wir haben dann noch einen kurzen Stopp an ein der Höhle Rútshellir gemacht. Danach sind wir dann nach Hvolsvöllur gefahren uns haben dort nochmal was gegessen. Dann kam der Wetter Umschwung und es hat geschneit. Wir haben uns dann noch ein Eis geholt und uns auf den Weg zurück nach Hella gemacht. Die Abfahrtszeit für ihren Bus nach Selfoss war noch eine halbe Stunde entfernt und statt im Schnee zu warten habe ich sie dann noch die halbe Stunde nach Selfoss gefahren. Die Kombination aus Schnee, Wind und der Dämmerung war zwar nicht mehr wirklich angenehm zu fahren, aber die Strecke nach Selfoss kenne ich zum Glück mittlerweile auswendig. Auf der Rückfahrt aus Selfoss habe ich dann gelernt, das es am nervigsten ist, wenn einem der Schnee vom Wind hinterher gepustet wir, weil man dann wirklich wenig sieht und es auch einfach nicht besser wird. Kommt der Wind queer zur Fahrtrichtung, sieht es zwar vielleicht zwischendurch so aus, als führe man auf eine weiße Wand zu, aber man findet immer wieder Löcher und der Scheibenwischer hilf auch. Kommt der Schnee von vorne, ist der Scheibenwischer dein bester Freund. Aber von hinten hilf es alles nichts. Ich war jedenfalls froh, als ich nach diesem großen Abenteuer wieder zurück war. Doch es ging Schlag auf Schlag weiter, denn am Montag war dann Rosenmontag oder wie er hier heißt Bollurdagur. Davon dann aber mehr im März.

Am Montagabend habe ich nach meiner Arbeit noch Zeit mit der mittleren Tochter verbracht. Erst haben wir uns gemeinsam Bücher angeschaut und dann hat sie mir vorgelesen. Sie lernt gerade Klavier und hat mir etwas vorgespielt. Ich habe ihr anschließend auch etwas vorgespielt. Danach haben wir gemeinsam versucht, „Hedwigs Theme“ von Harry Potter und das Thema von Bluey zu spielen.

Dienstag hatten wir die Pferde mal wieder ganz nah.

Mittwoch habe ich nach der Arbeit einen kleinen Spaziergang gemacht. Als ich eigentlich gerade los wollte, habe ich aber noch schnell geholfen, die Pferde von der Weide ins Paddock zu bringen. Als ich von meinem Spaziergang wieder kam, habe ich geholfen, die Pferde vom Paddock auf eine andere Weide zu treiben. Dafür habe ich mich auf die Straße gestellt und dafür gesorgt, dass die Autos anhalten und die Pferde über die Straße können.

Donnerstag und Freitag ist nicht weiter Besonderes passiert. Am Freitag ist meine Gastmutter nach Deutschland geflogen, das heißt, Freitag bis Montag habe ich mit dem Vater gemeinsam gestemmt.

Die Mutter und der älteste Sohn haben mich morgens am Hostle abgeholt. Wir sind dann erstmal in Reykjavík in einen Supermarkt gegangen. Ich sollte meine Essenswünsche und -Gewohnheiten zeigen. Die Familie isst normalerweise viel Fleisch, doch die Eltern geben sich viel Mühe, für mich vegetarisches Essen zu machen. Ich werde immer wieder gefragt, was ich mag und ob dies oder jenes für mich in Ordnung wäre. Danach sind wir zu Jysk gefahren und haben einen Kleiderschrank und einen Schreibtisch für mich ausgesucht. Außerdem haben wir noch eine Kommode für die Babykleidung gekauft. Diese haben wir dann aus dem Lager abgeholt und eine Runde Auto-Tetris extrem gespielt. Wir hatte 2 große Koffer von mir, den Einkauf, die 3 Möbelstücke und uns (Mutter, ältester Sohn, mich) im Auto zu verstauen. Obwohl wir in einen großen SUV gefahren sind war das ganz schön knapp und der Sohn auf der Rückbank musste die ganze Fahrt über den Kopf einziehen, weil ein Teil meines Schranks über ihn geragt hat. Hat ja auch nur ungefähr eine Stunde gedauert 🙂 . Bevor es dann aber richtig los ging haben wir uns noch eine Stärkung geholt und dann ging es los. Angekommen hat der Vater den Schrank und den Schreibtisch für mich aufgebaut. Anschließend habe ich ausgepackt und mich eingerichtet.

Am Sonntag war hier der Teufel los. Alle Leute aus der Gegend, die was mit Schafen zu tun haben sind vorbei gekommen und haben ihre schönsten Schafe mitgebracht. Es gab einen Schönheitswettbewerb zwischen den Schafen. Das wichtigste war, sie durften nicht einfarbig weiß sein. Es war sehr viel. Viele Menschen, viele Schafe, viele Pferde und das alles auf isländisch. Was mich am meisten beeindruckt hat ist, das schon Kinder von 8-9 Jahren die Schafe an den Hörnern packen und so mit ihnen durch die Gegend ziehen. Das ist ganz schon schwer und anstrengen, aber isländische Kinder sind einfach noch ein kleines Stück Wikinger.

Ich wohne hier übrigens zusammen mit den Eltern, dem ältesten Sohn 8 Jahre, der Tochter 6 Jahre, dem jüngsten Sohn (10 Monate), dem Welpen Mia und dem 12-jähren Hund Santa. Im Stall und auf den Weiden um das Haus stehen noch Pferde und eine Katze ist mir auch schon über den Weg gelaufen. Außerdem läuft hier immer noch der Hund einer Mitarbeiterin rum (Freya) und im Stall wohnt noch ein Hund.