An Silvester habe ich nachmittags erstmal noch einen Spaziergang gemacht. Es war aber sehr kalt und vor allem super windig.


Dann bin ich mit der Familie zum Brenna gefahren. Das Brenna ist ein großes Lagerfeuer. Traditionell wird da alles schlechte aus dem letzten Jahr verbrannt. Die Kinder habe dort schon mal Wunderkerzen angezündet und ich habe auch schon eine Wunderkerze (in der Form von Island) bekommen. Nach circa einer halben Stunde wurde dann ein Feuerwerk gezündet. Dafür ist ein LKW hinter die benachbarte Wiese gefahren. Alle anderen konnten dann am Feuer stehen und gleichzeitig das Feuerwerk bewundern.





Wir sind dann wieder nach Hause gefahren. Dort haben wir gemeinsam gegessen und dann wurde Fernsehen geschaut. Es läuft dann eine Show, in der alles was in Island so passiert ist bzw. was Thema war in satirische Sketsche verarbeitet wird. Die Kids haben mir dem Vater schonmal so gegen 10 Uhr geböllert. Um Mitternacht haben wir uns denn das Feuerwerk durchs Fenster angeschaut. Wir haben aus dem Fenster nämlich perfekte Sicht auf Hella und konnten sogar Feuerwerk aus Hvolsvöllur und von den Westmännerinseln sehen.
An dem Abend habe ich mich so weit weg von zu Hause wie noch nie gefühlt. Während die ganzen Nachrichten mit Neujahrswünschen aus Deutschland bei mir ankamen, war es hier erst 23 Uhr. Ein Fest das so sehr an Zeit gebunden ist nicht gleichzeitig mit meinen Freunden in Deutschland zu erleben, hat mir die Distanz sehr vor Augen geführt.
An Neujahr habe ich dann wieder einen Spaziergang gemacht, obwohl es immer noch sehr, sehr kalt war.








In den nächsten Tagen habe ich ganz normal wieder angefangen zu arbeiten.
Am Samstag gab es dann die schönsten Nordlichter, die ich bisher gesehen habe, aber leider liesen sie sich nicht gut mit der Kamera einnfangen.


Am Sonntag habe ich mich dann mit einen, den ich im Sprachkurs kennengelernt habe, getroffen. Er arbeitet auf einem Kuh-Betrieb und weil er noch nicht ganz fertig war, als ich ankam habe ich erstmal ein paar Kühe gestreichelt.






Obwohl die Kühe es so gut hatten, wie sie es in kommerzieller Haltung wohl haben können, habe ich gemerkt wie sehr sie sich über die Aufmerksamkeit von mir gefreut haben. Die meisten waren sehr neugierig und haben mich abgeschleckt. Doch wenn ich mich ihnen genähert habe, sind viele zurück gewichen. Auch vor meiner Hand hatten viele angst. Die ganze Situation hat mich sehr bewegt.
Wir wollten dann zu einem Wasserfall fahren, doch die Straße hatte so tiefe Schneewehen, dass wir stecken geblieben sind.


Nachdem wir das Auto wieder frei geschaufelt hatten sind wir dann zu einem anderen Wasserfall gefahren.




Danach sind wir noch auf eine kleine Anhöhe gefahren und haben nochmal die Aussicht genossen. Neben der schönen, eingeschneiten und vereisten Landschaft habe ich auch zum ersten mal polare Stratosphärenwolken gesehen. Diese waren nicht nur beim Wasserfall sondern auch beim Aussichtspunkt. Man sieht es auf den Fotos leider nur ein bisschen, aber die Ränder der Wolken waren eigentlich bunt, wie eine Seifenblase.

